Warum brauchen wir einen Ort zum Malen?
Der Besuch des MalOrtes dient dem Erleben des Malspiels und nicht der Vermittlung einer Anleitung zum Erschaffen künstlerischer Werke.
Es erfolgt keine Themenvorgabe. Das Malspiel ist nicht ergebnisorientiert.
Was zählt ist das beglückende Erleben des Augenblicks.
Es ist der Prozess, der uns frei macht, der beim kontinuierlichen Malen im MalOrt durchschritten wird
und zur persönlichen Stärke, Achtsamkeit und innerem Wachstum führt.
Das Malen in einer möglichst altersgemischten generationsübergreifenden Gruppe ist nicht zu vergleichen mit dem Malen Zuhause. Der MalOrt ist ein außergewöhnlicher und geschützter Raum.
Er gibt völlige Geborgenheit durch die einladend einfache, inspirierende Ausstattung.
Die gemeinschaftliche Nutzung der Farbpalette fördert das Zusammengehörigkeitsgefühl und das Sozialverhalten.
Das Malen im MalOrt ist eine großartige Möglichkeit für Kinder und Erwachsene, sich zu entfalten, selbst zu erfahren und zur inneren Ruhe zu kommen.
Der Erfinder des Malortes heißt Arno Stern. Er widmet sein Leben seit über 60 Jahren der Arbeit im Malort und der Forschung zu diesem Thema im Institut I.R.S.E. in Frankreich. (Abschlussfoto von derAusbildung zur Maldienenden in Paris 2019 mit Arno Stern.)
Durch gut gemeinte Angebote und Hilfestellungen, Belehrungen im häuslichen Umfeld und in verschiedensten Bildungseinrichtungen geht das Spontane beim Malen verloren.
Das Kind malt, was der Erwachsene sehen will, es gerät in Abhängigkeit von seinem Lob oder verliert die Lust am Spiel mit Farben und Formen. Viele Menschen fühlen sich dadurch irritiert, unsicher, blockiert, verkehrt .....
Der Satz: "Ich kann nicht malen." ist das traurige Ergebnis.
Das hat Auswirkungen auf viele Bereiche des Lebens, wie das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl.
Jeder kann malen. Jeder kann seine Spur ziehen. Jeder Mensch in jedem Alter.
Die Gelegenheit dies zu erfahren bietet dir der MalOrt.
Das kleine Kind malte ein Haus;
Der Bruder kommt und lacht es aus
Und auch das süße Schwesterlein,
Das mischt sich in die Zeichnung ein,
Macht lange Striche kreuz und quer,
Als ob das Blatt das seine wär.
Der Vater sagt: Ach bist du dumm.
Der Schornstein ist ja schrecklich krumm.
Hast du noch nie ein Haus gesehen?
So kann der Schornstein doch nicht stehen!
Wart nur, die Schule bringt dir bei,
Was daran abzuändern sei!
Die Lehrerin, die weiß bestimmt,
wie sich ein rechtes Haus benimmt.
Die Mutter lobt die Fantasie.
Mein Kind ist wahrlich ein Genie!
Ist auch das Haus nicht richtig so,
ich häng es an die Wand im Klo!
Ach Kind, schließ deine Ohren zu.
wie's dir behagt, so male du!
Und habe deine Freude dran.
Es geht die anderen nichts an.
Aus deinem Malspiel lass sie raus,
Und male getrost dein eigenes Haus.
Auszug aus einem Gedicht von Arno Stern
aus seinem Buch "Das Malspiel und die natürliche Spur"